Risiken der Geld- und Vermögensanlage in Wertpapieren
Bei der Geld- und Vermögensanlage in Wertpapieren findet im Vorfeld eine ausführliche Beratung des Anlegers statt. Im Rahmen dieser Beratung wird ein Kundenprofil erstellt, welches gleichzeitig der Einstufung der Risikobereitschaft dient. Die Risikobereitschaft des Anlegers und dessen daraus resultierende Risikoklassifizierung werden mit der gewünschten Wertpapierform abgeglichen. Entsprechende Wertpapierarten sind sowohl für sehr sicherheitsorientierte als auch für sehr chancen- oder renditeorientierte Anleger verfügbar. Im Bereich der Geld- und Vermögensanlage in Wertpapieren spricht man von den Basisrisiken, welche bei allen verfügbaren Wertpapierarten auftreten können. Im Rahmen des Beratungsgespräches werden Anleger über die Basisrisiken bei der Wertpapieranlage ausführlich informiert und erhalten zudem eine eigens hierfür angefertigte Broschüre. Zusätzlich zu den bei der Geld- und Vermögensanlage in Wertpapieren entstehenden Basisrisiken können die produktspezifischen Risiken auftreten. Daher müssen Anleger bei der Investition in die Grundformen der Wertpapiere, Sonderformen der Wertpapiere und Finanzderivate jeweils gesondert über die Einzelrisiken informiert werden. Bei der Geld- und Vermögensanlage in Aktien, Investmentzertifikaten und Schuldverschreibungen treten produktabhängige Risiken auf. Die unter Umständen auftretenden Basisrisiken der Anlage in Wertpapieren sind sehr allgemein gehalten und treffen nicht immer alle auf das gewählte Anlageprodukt zu.
Basisrisiken der Anlage in Wertpapieren
Nicht alle Basisrisiken sind auf alle Formen der Wertpapiere in vollem Umfang zutreffend. Das Währungsrisiko und das sogenannte Länder- und Transferrisiko treten nicht bei allen Formen der Wertpapieranlage wirklich auf. Das Währungsrisiko definiert die Gefahr, dass Veränderungen von Devisenkursen bei Fremdwährungsanlagen zu Kursverlusten führen. Das Risiko, dass ausländische Schuldner fällige Zahlungen nicht leisten oder nicht fristgerecht erbringen wird als Länder- und Transferrisiko bezeichnet. Das Liquiditätsrisiko hingegen kann ebenso wie das Konjunkturrisiko, das Inflationsrisiko und das Besteuerungsrisiko bei allen Arten der Wertpapieren auftreten. Das Besteuerungsrisiko stellt die Gefahr dar, dass der Wert oder die anfallenden Erträge aus der Wertpapieranlage durch eine Änderung des Steuerrechtes gemindert werden. Die Gefahr von Kursverlusten durch Konjunkturschwankungen und die Gefahr von Kaufkraftverlusten durch die Inflation sind auf nahezu alle verfügbaren Wertpapierformen zutreffend. Gleichzeitig können hier aber Schuldverschreibungen mit einem Sonderausstattungsmerkmal als Anlage dienen, da diese ein hohes Maß an Inflationsschutz bieten. Das Liquiditätsrisiko wiederum kann kaum gemindert werden. Dieses definiert die Gefahr, dass bei besonderen Marktsituationen und Ausnahmesituationen die im Bestand geführten Wertpapiere nicht oder aber nur zu wenig marktgerechten Preisen veräußert werden können.
Schuldverschreibungen – Produktrisiken
Bei der Anlage in Schuldverschreibungen können weitere Risiken entstehen, welche über die sogenannten Basisrisiken der Wertpapieranlage hinausgehen. Bei der Investition in Schuldverschreibungen können das Bonitätsrisiko, das Zinsänderungsrisiko und das Kündigungsrisiko als Basisrisiken dieses Produktes bezeichnet werden. Das Zinsänderungsrisiko ist bei der Schuldverschreibung nur dann ein tatsächliches Risiko, wenn der Anleger das Wertpapier vor dem Zeitpunkt der Fälligkeit verkaufen möchte. Während der Laufzeit einer Schuldverschreibung besteht kein Zinsänderungsrisiko. Das Bonitätsrisiko bezieht sich auf den Emittenten der Schuldverschreibung und auf dessen Fähigkeit zur Erfüllung der Rückzahlungs- und Zinszahlungsverpflichtung. Dieses Risiko kann mithilfe von Ratings aber bereits im Vorfeld eingestuft und gut abgeschätzt werden. Bei den Schuldverschreibungen mit Sonderausstattungsmerkmalen können weitere produkteigene Risiken auftreten. Diese Risiken ergeben sich aus der Konstruktion der Anleihe und werden vor dem Erwerb gesondert erläutert.
Aktien – Produktrisiken
Sehr häufig findet die Geld- und Vermögensanlage in Wertpapieren durch den Handel mit Aktien statt. Der Handel mit Aktien birgt neben den Basisrisiken der Geld- und Vermögensanlage in Wertpapieren deutliche Risiken, welche rein aus dem gehandelten Wertpapier entstehen. Da die Anlage in Aktien neben den Basisrisiken zahlreiche produktspezifische Risiken birgt, erfolgt hier eine entsprechende Beratung mit der Vermittlung aller unter Umständen anfallender Risiken. Die Geld- und Vermögensanlage in Aktien ist nur für Anleger mit einer hohen Risikobereitschaft als geeignet anzusehen. Dies geht auch aus dem bei dem ersten Beratungstermin angelegten Kundenprofil sehr schnell hervor. In der Regel wird die Geld- und Vermögenanlage in Aktien aufgrund der zahlreichen Risiken mit einer Klassifizierung im oberen Bereich festgelegt. Nur wenn das Anlegerverhalten und insbesondere dessen Erfahrungen oder Kenntnisse es zulassen, kann dieser ebenfalls eine entsprechende Klassifizierung erhalten. Wertpapierdienstleistungsunternehmen sind hier zur Vermittlung der Informationen verpflichtet und müssen über die Risiken bei der Geld- und Vermögensanlage in Aktien gesondert informieren.
Die Geld- und Vermögensanlage in Aktien birgt zusätzlich zu den Basisrisiken der Wertpapieranlage spezielle Risiken:
- Unternehmerisches Risiko durch eine gegenteilige Entwicklung der wirtschaftlichen Lage
- Kursrisiko durch die negative Entwicklung des Aktienkurses
- Dividendenrisiko durch den teilweisen oder vollständigen Ausfall der erwarteten Dividende
- Risiko des Verlustes oder der Änderung von Aktionärsrechten
- Risiko des „Delisting“ durch die Einstellung des Börsenhandels
Weiterführende Links
Chancen und Risiken für Anleger - www.allianzglobalinvestors.de
Anleihen: Was ist zu beachten! - www.moneymoney.de
Welche Risiken haben Aktien? - www.finanztreff.de