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Grundpositionen – Call und Put Optionen

Beim Handel mit Optionen unterscheidet man in erster Linie die Kaufoption und die Verkaufsoption. Bei jedem auf dem Optionsmarkt eingegangen Handel nehmen die beiden Beteiligten eine der Grundpositionen ein. Eine Kaufoption wird kurz als „Call“ bezeichnet, während die Verkaufsoption stets einen „Put“ darstellt. Welche Position beim Handel mit Optionen eingenommen wird und ob es sich um eine Call oder Put Option handelt, hängt von den Kurserwartungen der Beteiligten ab. Der Käufer einer Kaufoption erwartet steigende Kurse. Der Verkäufer der Kaufoption hingegen erwartet einen stabilen Kursverlauf oder er setzt auf sinkende Kurse. Gegenteilig verhält es sich dann beim Handel mit einer Verkaufsoption. Hier spekuliert der Käufer der Put Option auf einen sinkenden Kurs, während der Verkäufer wiederum mit einem stabilen Kurs rechnet oder aber einen leicht ansteigenden Kurs annimmt. Aus den vier möglichen Grundpositionen beim Handel mit Optionen ergeben sich die verfolgten Anlagemotive. Abhängig vom Anlagemotiv wird die hierzu passende Grundposition eingenommen. Kombinationen aus den verschiedenen Grundpositionen beim Handel mit Optionen hingegen erlauben es, weitere Strategien zu verfolgen. Unter anderem ist die Absicherung eines Depots in Form des Hedgings eine häufige Variante. Der Handel mit Optionen zählt zu den risikoreichen Handelsvorgängen mit Wertpapieren, so dass hier im Rahmen der fachgerechten Beratung eine entsprechende Risikoklassifizierung mit einer ausführlichen Informationsvermittlung erfolgt.

Anlgemotive verfolgen – Der Einsatz von Optionen

Beim Handel mit Optionen können unterschiedliche Anlagemotive verfolgt und umgesetzt werden. Abhängig von dem verfolgten und zugrundeliegenden Anlagemotiv wird eine der vier Grundpositionen beim Handel mit Optionen eingenommen.

Dem Handel mit Optionen liegen verschiedene Anlagemotive zugrunde:

  • Arbitrage
  • Rendite
  • Spekulation / Trading
  • Absicherung / Hedging

Wenn nur ein geringer Kapitaleinsatz erfolgen soll, dann kann der Käufer einer Kaufoption durch die Spekulation auf einen deutlich höheren Kurs einen Kursgewinn des Basiswertes für sich nutzen. Der Verkäufer einer Kaufoption hingegen rechnet mit stabilen oder nur leicht steigenden Kurs des zugrundeliegenden Basiswertes und spekuliert auf eine Renditeverbesserung seiner Anlage durch die Optionsprämie. Wenn die Teilnahme am Handel mit Optionen zur Absicherung eines Depots gegen sinkenden Kurs erfolgt, dann wird der Käufer eine Verkaufsoption hierfür nutzen. Der Verkäufer einer Verkaufsoption hingegen spekuliert auf eine Verzinsung des bereitgehaltenen Kapitals. Sie sogenannte Stillhalterposition beim Handel mit Optionen sollte nur dann eingenommen werden, wenn es die eigene finanzielle Situation möglich macht. Die Stillhalterposition ist beim Handel mit Optionen mit hohen Verlustrisiken verbunden. Gleichzeitig können aber Kombinationen der Grundpositionen eingenommen werden, welche das mit dem Optionshandel verbundene Risiko mindern können. Werden im Optionshandel der Kauf und der Verkauf eines Optionstyps kombiniert, so spricht man von Spreads. Hierbei erfolgen Kauf und Verkauf einer Kaufoption oder aber Kauf und Verkauf einer Verkaufsoption. Gehandelt wird mit Optionen auf den gleichen Basiswert, wobei unterschiedliche Basispreise zugrunde liegen und darüber hinaus unterschiedliche Verfalls- und Ausübungstermine festgelegt werden. Straddles hingegen kombinieren den gleichzeitigen Kauf und Verkauf einer gleichen Anzahl von Calls und Puts auf einen identischen Basiswert. Dieses Vorgehen ist dann risikomindernd, wenn der gleiche Basispreis und der gleiche Ausübungszeitpunkt gewählt werden. Strangles kombinieren ähnlich wie Straddles eine gleiche Anzahlung von Calls und Puts. Hierbei wird der Ausübungszeitpunkt wieder analog gewählt, aber es werden unterschiedliche Basispreise für den Handel zugrunde gelegt.

Rechte und Pflichten beim Handel mit Optionen

Der Käufer einer Option erwirbt Rechte, während der Stillhalter in der Position gleichzeitig Verpflichtungen eingeht. Für den Erwerb des Rechtes aus dem Handel mit der Option leistet der Käufer den sogenannten Optionspreis an den Verkäufer. Der Optionspreis wird auch als Optionsprämie bezeichnet. Der Verkäufer einer Option ist stets der Stillhalter. Der muss auf Verlangen des Käufers den gehandelten Basiswert zu den vereinbarten Konditionen verkaufen. Bei einer Put Option muss der Stillhalter den zugrundeliegenden Basiswert zu den bei derEröffnung des Handels vereinbarten Konditionen kaufen. Für das Bereithalten des gehandelten Basiswertes oder aber der benötigten Kapitalsumme erhält der Stillhalter der Position den vereinbarten Optionspreis. Wenn der Käufer seine aus der Option entstehenden Rechte nicht ausübt, dann verfällt die offene Position. Dem Stillhalter bleibt die Optionsprämie erhalten. Beim Handel mit Optionen entstehen Rechte und Pflichten. Zudem haben sowohl der Käufer als auch der Verkäufer hier abhängig von der Grundposition Wahlmöglichkeiten. Der Käufer einer Kaufoption kann die Option verfallen lassen, glattstellen oder ausüben. Der Verkäufer einer Kaufoption kann warten oder glattstellen. Beim Kauf einer Verkaufsoption kann glattgestellt werden, es kann die Ausübung erfolgen oder aber die Option verfällt. Der Verkäufer einer Verkaufsoption kann glattstellen oder warten. Unter Glattstellen versteht man die Schließung einer offenen Position durch ein analog gestaltetes Gegengeschäft. Long-Positionen werden mithilfe einer Short-Position glattgestellt. Die Position des Käufers wird beim Handel mit Optionen als „long“ bezeichnet. Als „short“ bezeichnet man die die Position des Verkäufers der Option.

Aus den englischen Begrifflichkeiten und der Position der Teilnehme ergeben sich die Bezeichnungen im Optionshandel:

  • Long Call, Käufer einer Kaufoption
  • Short Call, Verkäufer einer Kaufoption
  • Long Put, Käufer einer Verkaufsoption
  • Short Put, Verkäufer einer Kaufoption

Weiterführende Links

Call Option - www.boersennews.de
Call und Put Optionen: Der kleine Unterschied - www.gevestor.de
Der Stillhalter einer Option - wikipedia.org